eSchKG bringt BLS massgebliche Erleichterungen für Betreibungen

«Unsere Erfahrungen mit Collecta eSchKG-Services sind positiv. Wichtig ist es, sich von Anfang an zu überlegen, wie der End-to-end-Prozess abgebildet wird.»
Adrian Wehrli, Leiter SAP Logistik, BLS AG

Die Bahngesellschaft BLS AG gehört mit 3’000 Mitarbeitenden und 62,5 Millionen Fahrgästen zu den grössten Verkehrsunternehmen der Schweiz. Bei einer Firma dieser Grösse gehören Betreibungen zum täglichen Geschäft. Die BLS leitet rund 1’000 Betreibungen pro Jahr ein. Der Grossteil fällt von Reisenden ohne gültigen Fahrausweis (ROGF) an.

Adrian Wehrli, Leiter SAP Logistik der BLS wurde durch den Fachbereich Inkasso der BLS auf eSchKG aufmerksam gemacht: «Mir war eSchKG nicht bekannt. Der Fachbereich recherchierte von sich aus, führte Gespräche mit Kollegen und stiess auf eSchKG und Collecta. Daraus ergab sich der Auftrag an die Informatik das Projekt zu unterstützen und die technische Umsetzung zu realisieren.»

BLS führte ein standardgemässes Analyseverfahren durch und holte bei verschiedenen Anbietern Offerten ein. Collecta unterbreitete das beste Angebot und erhielt den Zuschlag.

Direktanbindung ist grösster Aufwand

«Die Herausforderung lag in der Anbindung», meint Adrian Wehrli, «wir erstellten eine Direktanbindung von SAP über ein API (Programmierschnittstelle) an den Webservice von Collecta. Die Schwierigkeit lag im Detail. Ausgerechnet die ROGF-Fälle, welche am meisten Betreibungen ausmachten, waren nicht im SAP Debitorenbestand erfasst, sondern nur als CpD-Debitor. Ein dementsprechender Aufwand war erforderlich, bis diese Fälle bei Collecta eSchKG-Services erkannt wurden. Aber auch dieses Problem haben wir erfolgreich gelöst.»

Für die technische Installation benötigte BLS rund zwei Monate. Anschliessend ging es an die operative Umsetzung. «Wir gingen davon aus, dass Collecta die Einführung direkt vor Ort vornimmt», meint Adrian Wehrli zur Schulung. Weiter führt er aus: «Von Seiten Collecta hiess es, in der Regel sei das System selbst erklärend und am besten liessen sich Probleme ad-hoc bearbeiten. Unsere Mitarbeitenden hatten dann doch einige offene Punkte und wollten mehr Details wissen. Deshalb schulte uns ein Vertreter von Collecta während eines halben Tages und ging auf all unsere Fragen ein.»

Seit anfangs September führt BLS die Betreibungen über Collecta eSchKG-Services durch. Die Erfahrungen von der Informatikseite sind positiv. Ebenso spricht der Fachbereich Inkasso von einer wesentlichen Erleichterung. Genaue Ziffern kann Adrian Wehrli noch nicht nennen. Dies sei frühestens in einem halben Jahr möglich. Klar ist, dass der Aufwand für die Anbindung an SAP wesentlich grösser war als für die Einführung des Systems.

Bund will fünf Franken für Betreibungen auf Papier

Einen massgebenden Punkt spricht Adrian Wehrli noch an: «Der Bund hat angekündigt, dass er in Zukunft fünf Franken belasten will, falls ein Begehren nicht über eSchKG eingereicht wird. Obwohl erst in der Vernehmlassung, haben wir diesen Punkt in unsere Kostenberechnungen mit einbezogen. Dies war ein wichtiges Argument.»

Welche Empfehlung würde Adrian Wehrli einem Unternehmen geben, welches auf eSchKG umstellen will? «Sich genau überlegen, wie der Prozess in Zukunft aussehen soll, nicht nur auf Collecta eSchKG-Services bezogen, sondern auf die Abbildung des gesamten End-to-end-Prozesses», sagt Adrian Wehrli.

 

BLS in Kürze

Die BLS gehört zu den grössten Verkehrsunternehmen der Schweiz. Im Kerngeschäft Bahn betreibt sie Linien im Pendler- und im Freizeitverkehr und unterhält ein 420 Kilometer langes Eisenbahnnetz. Daneben vereint sie unter ihrem Dach Busbetrieb, Autoverlad, Schiffsbetrieb und Güterverkehr. Mit diesem breiten Angebot gestaltet die BLS die Mobilität in ihrem Einzugsgebiet bedeutend mit: Die BLS verbindet Menschen, Regionen und Orte. Im Jahr 2016 waren 62,5 Millionen Fahrgäste in den Zügen und Bussen und auf den Schiffen der BLS unterwegs.

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10 Tipps zur Betreibung

  1. Drei Mahnungen versenden
    Mahnen Sie drei Mal, bevor Sie betreiben:
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    2) Zahlungsaufforderung
    3) Letzte Mahnung und Betreibungsandrohung
  2. Anruf genügt
    Reagiert Ihr Schuldner/in nicht auf die Mahnungen, rufen Sie ihn/sie an. Fragen Sie den Kunden/in nach dem Grund, weshalb er/sie nicht zahlt. Vielleicht können Sie sich auf eine Zahlung in Raten oder eine verlängerte Frist einigen (schriftlich festhalten). Eine friedliche Lösung dient der langfristigen Kundenbeziehung und ist mit weniger Aufwand verbunden als der Gang zum Betreibungsamt.
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